Ein Erfahrungsbericht von zwei Schülerinnen

Gymnasium Brunsbüttel 12. Jahrgang

Seit dem 22. April 2016 unterstützen einige Schülerinnen und Schüler unseres Jahrgangs(12) des Gymnasiums Brunsbüttel freitags Flüchtlinge beim Erlernen der deutschen Sprache und der Kultur. Obwohl es nach Nachhilfe klingt, ist es völlig anders. 

Pia Wulf und Anna Sawallisch


Nachdem unsere Dänischlehrerin Frau Ingwersen von ihrer Idee erzählte, Flüchtlingen Deutsch beizubringen, erklärte sich fast unser gesamter Kurs bereit, sie dabei zu unterstützen, obwohl wir uns dabei „strenge und spießige Nachhilfe“ vorstellten. Doch bereits beim Betreten des Integrationstreffs legten wir dieses Vorurteil ab. Durch Gemeinschaftstische und die freundliche Gestaltung der Räumlichkeiten entstand von Anfang an eine lockere Stimmung und so kam auch der Kontakt zu den Flüchtlingen schnell zustande. Wir wurden sowohl von den Ehrenamtlichen, welche sich im I-Treff engagieren, als auch von den Flüchtlingen herzlich aufgenommen. Jeder bietet uns etwas zu trinken an und ist für ein Gespräch zu haben. Oft bringen sie ihre eigenen Aufgaben mit, zu denen sie Fragen haben, viel wird aber auch durch Spaß und Spiel erlernt. Dadurch, dass viele kulturell verschiedene Flüchtlinge kommen, kann man viel über andere Kulturen lernen, so profitieren beide Seiten davon. Doch nicht nur andere Kulturen kann man kennen lernen, auch die eigenen Deutschkenntnisse werden geprüft. Manchmal stößt man auch an seine eigenen Grenzen und man muss selber nachfragen. Trotz dessen macht das Lernen mit Flüchtlingen viel Spaß und die Zeit vergeht wie im Flug. Man verbessert nicht nur die eigenen Grammatikkenntnisse, sondern lernt auch für das Leben. 

Es geht bei dem Projekt allerdings nicht vordergründig  darum, den Flüchtlingen die deutsche Grammatik beizubringen, sondern ins Gespräch zu kommen und damit ihre Deutschkenntnisse zu stärken und sie auch zu integrieren. Sich durch eine gemeinsame Sprache mit anderen unterhalten zu können, ist der Schlüssel zur Integration und wir sind sehr glücklich unseren Teil dazu beitragen zu können. Von Woche zu Woche machen wir neue Erfahrungen und haben dabei viel Spaß. Jeder hat die Möglichkeit, zu helfen, wenn es auch nur für eine Stunde ist, und wir würden uns freuen, wenn jeder sich das zumindest ansehen würde.