Technik und Aufgaben begeistern

Technik und Aufgaben begeistern   Brunsbüttel (gro) Viele Jungs träumen davon, Feuerwehrmann zu werden. Doch wenn sie dann älter sind, vielleicht Familie und im Beruf ganz viel zu tun haben, können oder wollen viele von ihnen ihre Freizeit nicht mehr für die Feuerwehr opfern. Immer mehr Freiwilligen Feuerwehren haben zu wenige Mitglieder.


Das ist ein großes Problem. Deshalb wurde in einigen Orten der Feuerwehrdienst schon zur Pflicht gemacht. Das funktioniert, sorgt bei manchen Betroffenen für Ärger. Du weiß vielleicht von dir selbst, dass du mit viel weniger Eifer bei einer Sache bist, wenn du dazu gezwungen wirst. Deshalb wollen die Feuerwehr-Chefs lieber Freiwillige in ihrer Wehr haben. Doch wie findet man die?
In Brunsbüttel hat man sich etwas Besonderes überlegt. Seit vorigem Jahr ist eine große Zahl von Flüchtlingen nach Dithmarschen gekommen. Viele von ihnen leben inzwischen in Brunsbüttel. „Fragen wir doch diese Menschen einmal, ob sie bei uns mitmachen wollen“, sagte sich der dortige Feuerwehr-Chef Bernd Meier. Er und seine Mitstreiter organisierten eine Informationsveranstaltung für die neuen ausländischen Mitbürger. Mit Erfolg.
16 Männer im Alter von 16 bis 30 Jahren kamen zu dem Info-Abend. Sie hörten sich an, worum es geht und schauten sich mit großem Interesse alle Geräte und Ausrüstungsgegenstände der Feuerwehr an. Vor allem von der vielen Technik waren sie begeistert. Und davon, dass ganz normale Bürger, damit umgehen und so Menschenleben und Güter retten. In den Heimatländern der Flüchtlinge läuft das mit dem Feuer löschen und Menschenleben retten ganz anders. In Afghanistan macht das zum Beispiel das Militär.
Während des Info-Abends gab es auch eine kleine Übung, bei der die jungen Männer gleich mit anpacken durften. „Sie haben sich alle sehr geschickt angestellt“, lobt Bernd Meier. Jetzt will die Brunsbütteler Feuerwehr die Flüchtlinge in einem Lehrgang extra für sie zu Feuerwehrleuten ausbilden. Das kann nachmittags passieren, da die meisten noch keine Arbeit haben. Die Flüchtlinge finden es toll, etwas machen zu können, was sinnvoll ist und wobei sie Neues lernen. Das sei viel besser, als die Zeit totschlagen zu müssen, sagen einige von ihnen. Vormittags besuchen sie noch Sprachkurse, in denen die meisten „schon sehr gut Deutsch gelernt haben“, wie Bernd Meier bei dem Info-Abend festgestellt hat.
80 bis 90 Stunden wird der Lehrgang für die künftigen Feuerwehrmänner dauern, und mit einem Erste-Hilfe-Kursus soll er anfangen.

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