Vor allem in Städten spielen Parks und andere öffentliche Grünanlagen eine zunehmend wichtige Rolle, insbesondere im Zusammenhang mit dem Klimawandel: Die Anlage und Pflege von Grün
im urbanen Raum wird zunehmend als Instrument zur Klimaanpassung erkannt.
In großen oder kleinen Parks, beim Straßenbegleitgrün, der Dach- und Fassadenbegrünung und nicht zu vergessen in privaten Gärten sind Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner im
Einsatz. Sie arbeiten nicht in Büros oder Fabrikhallen, sondern sind an ganz unterschiedlichen Orten meist unter freiem Himmel aktiv. Man könnte auch sagen, sie sind da, wo das Leben
stattfindet. „Genau das macht die boomende Branche des Garten- und Landschaftsbaus bei Jugendlichen beliebt", weiß Thomas Wiemer, Referent für Nachwuchswerbung und Weiterbildung beim
Ausbildungsförderwerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (AuGaLa) e. V. „Schulabgänger wünschen sich einen Beruf, der Vielfalt und Abwechslung bietet. Viele möchten zudem
tatkräftig anpacken und nachhaltig etwas erschaffen, im Grünen sein und im Team arbeiten. All das bietet ihnen dieser Beruf."
Je nach Spezialisierung des Betriebs und Wunsch der Kunden setzt sich der Alltag von Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern aus ganz unterschiedlichen Aufgaben zusammen. Auf
der Agenda stehen beispielsweise das Pflanzen und Beschneiden von Bäumen und Sträuchern, aber auch das Versetzen oder Fällen größerer Gehölze. Damit der Boden für abwechslungsreich
bepflanzte Beete gute Bedingungen bietet, kann der Austausch von Böden nötig sein oder das Entwässern und Anlegen einer Drainage-Schicht.
Neben Pflanzen gestalten die Experten mit verschiedenen Materialien wie Stein, Sand, Holz und Metall. So legen sie zum Beispiel Wege und Terrassen an, bauen Mauern und Treppen. Sie
stellen Sport- und Spielgerüste auf, fertigen Zäune und Rankgitter oder errichten Gartenhäuser. Oft ist dafür der Einsatz von Geräten und Maschinen nötig – von digitalen
Vermessungsstationen über Kettensägen bis hin zu Baggern und Radladern.
Ihre unterschiedlichen Kompetenzen erwerben die angehenden Experten für Garten und Landschaft während einer dreijährigen dualen Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule. Zusätzlich
steht die so genannte „Überbetriebliche Ausbildung" auf dem Programm, in der Nachwuchskräfte wichtige Fähigkeiten erlernen.
Nach der Ausbildung sind verschiedene Fortbildungen und Spezialisierungen möglich. So können sich die jungen Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtner zum Techniker oder
Baustellenleiter weiterbilden und Zusatzqualifikationen im Bereich Baumpflege und Baumsanierung erlangen. Ebenso kann der Meisterabschluss erlangt oder ein Studium absolviert werden –
die Perspektiven sind zahlreich.
Die Fähigkeiten und das Fachwissen von Landschaftsgärtnerinnen und Landschaftsgärtnern ist mehr denn je gefragt. Aktuell sind deutschlandweit in rund 17 800 Betrieben über 120 000
Experten beschäftigt – und rund 6 900 Nachwuchskräfte befinden sich in der Ausbildung. Nicht nur daran sieht man: Die Branche boomt. BGL