Norddeutsche Rundschau - 06.05.2019
Chips und Getränke sind griffbereit, die Serie flimmert über den Computer-Bildschirm. Doch dann ruckelt es, und die Bilder laufen nur noch stockend. Schuld daran: das schwache W-Lan. Mit diesen und ähnlichen Problemen haben viele zu kämpfen. Die Ursachen, dass eine Verbindung zu langsam ist oder abbricht, sind verschieden.
Wenn es im Heimnetz zu Störungen kommt, sollte der Verbraucher zunächst folgende Dinge prüfen: „Sitzt das Router-Netzteil fest in der Steckdose? Ist die Firmware des Routers auf dem neuesten Stand, also sind alle Updates des Herstellers eingespielt?“, rät Alexander Kuch vom Telekommunikationsportal „Teltarif.de“.
Ist die Verbindung zu langsam, kostet das viel Zeit beim Laden von Inhalten – und damit Nerven. Ein Grund kann ein veralteter Router sein, der sich etwa mit Übertragung hochauflösender Full-HD- oder UHD-Videos schwertut.
„Das trifft zum Beispiel zu, weil ein Teil der W-Lan-Verbindung nur mit dem alten Übertragungs-Standard 802.11g arbeitet“, erläutert Thomas Rau von der Zeitschrift „PC-Welt“. Eine weitere mögliche Ursache sind Funknetze aus der Nachbarschaft. Die Funksignale können sich überlappen oder die Netze auf demselben Kanal funken. Beides führt dazu, dass die Datenübertragung im eigenen W-Lan gedrosselt wird.
Wie lassen sich die Probleme beheben? Grundsätzlich sollten Verbraucher ihren Router zu Hause möglichst zentral aufstellen.
Idealerweise hält man den Abstand zwischen Router und Empfangsgerät gering. „Den Router platzieren Nutzer in der Mitte des Bereichs, den das W-Lan abdecken soll, und am besten höher in einem Regal“, rät Rau. In einer Ecke, hinter Möbeln oder einer dicken Wand steht das Gerät lieber nicht. Die Empfangsstärke in bestimmten Räumen lässt sich anhand der W-Lan-Anzeige des Smartphones oder Computers erkennen.
Es empfiehlt sich, die Zahl der Geräte im W-Lan-Netzwerk gering zu halten. Stationäre Geräte wie Spielekonsole oder PC sollten besser per Kabel mit dem Internet verbunden werden. So bleibe das Funknetz störungsfreier, erklärt Jan Kluczniok vom Portal „Netzwelt.de“.
Eine spürbare Verbesserung der Verbindung kann der Wechsel in das 5-Gigahertz-Netz bringen. Dazu sind nur minimale Änderungen in den Einstellungen des Routers nötig. Viele aktuelle Router können sowohl mit 2,4 GHz als auch mit 5 GHz funken.
Grundsätzlich besitzen 5-GHz-Netze eine geringere Störungsanfälligkeit. „Ältere Geräte unterstützen allerdings keine 5-Gigahertz-Frequenzen und finden daher das entsprechende W-Lan-Netzwerk nicht“, warnt Jan Kluczniok. Wer auf Nummer sicher gehen will, keines seiner Geräte vom Netz abzuhängen, setzt auf einen Router mit simultaner Dual-Band-Funktion. Dieser kann gleichzeitig in beiden Frequenzbereichen funken.
Eine weitere Maßnahme: die Änderung des W-Lan-Kanals. Im Menü des Routers könne man auf eine Kanalnummer wechseln, die noch nicht so stark frequentiert ist, erklärt Alexander Kuch. „Das kann die Datenübertragung signifikant beschleunigen.“ Grundsätzlich sollten Verbraucher keine Bedenken haben, wenn sie am Router etwas verändern – denn: „Es bestehen keine Gefahren, das W-Lan dauerhaft zu schädigen. Sollten Probleme entstehen, lassen sich diese einfach durch ein Zurücksetzen des Routers auf die Grundeinstellungen beheben“, sagt Jan Kluczniok.
Mithilfe von Analysetools können Nutzer ihr W-Lan optimieren. Programme wie Heatmapper oder Wifi Analyzer gibt es kostenlos. Verbessern lässt sich die Verbindung mit einem Repeater. „Dieser leitet die Signale des Routers weiter und vergrößert die Abdeckung des W-Lans“, erklärt Thomas Rau. dpa